Unser Büro in Tromsø liegt direkt über einem Rema 1000 Supermarkt. Diese Supermarkt Kette gilt zwar als eine der billigsten in Norwegen, hat aber auch einen schlechten Ruf was die Qualität der Waren angeht. Normalerweise würde ich hier keine frischen Sachen wie Obst kaufen. Am einem Samstag am 2. Juli gingen Nadine und ich abends bei Rema 1000 einkaufen und wir kamen an der Obstabteilung vorbei. Ein paar Überreste trauriger vertrockneter Erdbeeren schauten uns an. Die Schale war bereits deutlich verschrumpelt, einige Erdbeeren hatten bereits Schimmelpelz angesetzt und einige Kandidaten im Körbchen waren bereits grün verschimmelt. Es sah so schlimm aus, dass Nadine ein Foto davon mit dem Handy machen musste. Wenn ich an das Bild komme, lade ich es hier noch im Posting hoch. Nicht viel besser sahen die Nektarinen aus, die gleich daneben lagen. Wenigstens war hier noch kein Schimmel in Sicht. Die ausgetrocknete Schale zeugte trotzdem eindeutig vom Alter der Früchte. Ich glaube so einen Zustand der Obstabteilung würde man selbst im schlimmsten Supermarkt Deutschlands nicht finden. Ich verstehe nicht, wie man solche gesundheitsschädlichen Erdbeeren noch zum Kauf anbieten kann. Naja wir sind halt weit im Norden. Rema 1000 hat hier nichts zu befürchten und schert sich einen Scheiß um seine Waren. Soviel Konkurrenz gibt es in Tromsø nicht und alle anderen Supermärkte sind eindeutig teurer, so dass viele Norweger, die nicht soviel Geld verdienen, gezwungen sind hier einzukaufen.

Das Wochenende verging und ich ging Montag wieder arbeiten. Beim morgendlichen Weg ins Büro kann ich immer einen Blick auf die Obstabteilung in unserem Rema 1000 erhaschen. Was soll ich sagen. Die gleichen Erdbeeren, die bereits Samstag mit Pelz und grün verschimmelt in ihren Körbchen lagen, wurden bis Mittwoch nicht ausgetauscht - unglaublich! Mein Arbeitskollege aus den Niederlanden und ich begannen schon Witze über Rema zu machen als am Freitag den 8. Juli eine ältere Frau mit einer kompletten Palette Erdbeeren (12 Körbchen je rund 500 Gramm) aus dem Laden marschierte. Wir hatten zuerst nur Mitleid, wegen der vermeintlich schlechten Qualität der Erdbeeren. Im Laufe des Vormittags sahen wir immer mehr Leute palettenweise Erdbeeren aus dem Laden schleppen. Gegen Mittag hatte Rema ein Schild vor dem Laden aufgestellt: nur noch 1 Palette je Haushalt. Als dann noch ein norwegischer Arbeitskollege mit einer Palette ins Büro marschierte musste ich selbst mal nachschauen gehen. Wie sich herausstellte, war an diesem Tag der Startschuss für den Verkauf der norwegischen Erdbeeren gefallen. Das muss wohl immer jedes Jahr ungefähr in Woche 27 sein. Ich konnte nicht anders und kaufte auch eine Palette. Preis pro Körbchen bei Rema 1000 nur 10 NOK, nicht schlecht. Wie gesagt 500g Erdbeeren aus Norwegen. Habe ich am gleichen Tag bei Eurospar für 14,90 NOK gesehen. Rema ist halt wie gesagt billiger. Inzwischen kostet das Körbchen Erdbeeren bei Coop wieder über 30 NOK. Ich muss sagen, dass die norwegischen Erdbeeren der Hammer sind. Gerade hier im Norden, wo sie dank Mitternachtssonne besonders viel Sonne abkriegen, schmecken sie am Besten.

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