Gestern haben wir es endlich mal geschafft die Insel Håkøya zu besuchen. Obwohl ich regelmäßig auf der 330 Meter langen Brücke nach Håkøya angeln gehe, habe ich bisher keinen Fuß auf die Insel gesetzt. Gestern sind wir dann mal mit dem Auto auf die Insel gefahren und haben die Stelle besucht, an der die Tirpitz in Norwegen untergegangen ist.

Die Tirpitz war das letzte deutsche Schlachtschiff aus dem zweiten Weltkrieg und wurde am 12. November 1994 in der Nähe von Tromsø vor der Insel Håkøya versenkt. Das Schiff war bereits vorher angegriffen worden und nicht mehr seetauglich. Hitler hatte die Verlegung nach Tromsø befohlen, um das Schlachtschiff dort im Stile einer Stationärbatterie bei einem Angriff der Allierten einsetzen zu können. Leider befand sich die Tirpitz damit auch in Reihweite der britischen Lancaster Bomber. Als ich im Januar 2011 das erste Mal nach Tromsø zu meinem Vorstellungsgespräch geflogen bin, hatte ich das Glück im Flugzeug neben zwei Zeitzeugen zu sitzen. Da Britt und Hermann Alpers lange in der Schweiz gelebt haben, konnten wir uns sogar auf Deutsch unterhalten. Beide erinnerten sich noch daran, wie die Tirpitz im November 1944 lange vor Håkoya vor Anker gelegen hatte. In der Nacht des Bombenangriffs, konnte man das brennende Schiff von der Insel Tromsøya - die Insel die der Stadt Tromsø ihren Namen gegeben hat - gut beobachten. Man geht davon aus, dass bis zu 1.000 deutsche Seeleute in dieser Nacht ums Leben gekommen sind.


Heute ist davon nicht mehr viel zu erkennen. Von Tromsø aus fahrt ihr mit dem Auto über die Brücke, die im Westen der Insel liegt und Tromsø mit Kvaløya verbindet. Die Brücke liegt direkt in der Nähe des Flughafens. Direkt nach der Brücke kommt ihr in einen Kreisverkehr, in dem man sich schräg links halten muss. Dieser Straße einfach immer weiter folgen. Irgendwann nach zirka 10 km kommt ihr nach Eidkjosen. Dort folgt ihr der Straße 858 weiter nach links. Biegt nicht zusammen mit der 862 rechts in Richtung Sommerøy und Tromvik ab. Zirka 500 Meter nach dem sich die Straße geteilt hat, geht es an einer Bushaltestelle links ab zur Brücke nach Håkøya. Dort steht auch ein Wegweiser, man kann es also nicht verpassen. Folgt nun einfach der Straße, zunächst über die angesprochene Brücke, dann entlang der Küste. Nach einigen Kilometern seht ihr am linken Straßenrand ein unscheinbares Hinweisschild auf dem "Tirpitz-Monumentet" steht. Gegenüber auf der anderen Straßenseite steht eine ältere, rote Scheune. Dort könnt ihr das Auto abstellen.


Dort befindet sich dann auch die Gedenktafel, die an den Untergang der Tirpitz erinnert. Die Tafel ist aus einer Stahlplatte des Schlachtschiffes hergestellt und hat im Laufe der fast 60 Jahre eine gute Menge Rost angesetzt. Ich empfehle euch, bei eurem Besuch vor nach Ebbe und Flut zu schauen. Wenn ihr während der Ebbe hier seit, könnt ihr noch die Aufbauten der Vorrichtung erkennen, die nach dem Krieg dazu benutzt wurde, um die im gekenterte Tirpitz zu demontieren. Bei extrem niedrigen Wasser kann man sogar noch Wrackteile aus dem Wasser ragen sehen. In der Nähe der Gedenktafel befinden sich auch noch einige Bombentrichter. Dazu müsst ihr von der Tafel aus runter zum Wasser laufen. Ein Bombentrichter liegt auf dem Land, ein weiterer einige Meter im Wasser. Schade, dass man das Schlachtschiff damals nicht einfach liegen gelassen hat. Damit hätte Tromsø heute eine Attraktion mehr, die sicher viele Besucher aus der ganzen Welt angelockt hätte. So bleibt diesen heute nur der Besuch im Tromsø Forsvarsmuseum, welches auf dem Festland liegt. Dort gibt es eine kleine Sonderausstellung zur Tirpitz (ich war selbst noch nicht da). Man kann dort einige Fundstücke von der Tirpitz anschauen und sich über die Bergungsarbeiten informieren. Das "offizielle" Tirpitz Museum in Norwegen befindet sich allerdings in Alta, zirka 4 Autostunden von Tromsø entfernt.

One Response so far.

  1. Anonym says:

    Schreibfehler im Untergang der Tirpitz:
    Die Tirpitz war das letzte deutsche Schlachtschiff aus dem zweiten Weltkrieg und wurde am 12. November 1994 in der Nähe von Tromsø vor der Insel Håkøya versenkt.
    Die Vernichtung fand 50 Jahre früher statt.

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